“Nach der Diagnose Krebs wird das Leben für die Betroffenen in ihren Grundfesten erschüttert. Vielen fehlen Kraft und Mut, aktiv gegen ihre Erkrankung vorzugehen.
Die eigene Leistungsfähigkeit wird oft unterschätzt, und der Betroffene zieht sich zurück. Die abnehmende Aktivität führt wiederum zu einer Verschlechterung der Leistungsfähigkeit und letztendlich zu einer schlechteren Lebensqualität – ein Teufelskreis”, erläutert Projektleiter Dr. Freerk Baumann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. Baumann ist bereits im Jahre 2008 mit 12 Brustkrebspatientinnen über den Jakobsweg gewandert und hat mit 7 Prostatakrebspatienten die Alpen überquert. Die wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes “Über den Berg – Krebspatienten wandern in ihre neues Leben” sind erstaunlich. Nicht nur die Lebensqualität konnte nachhaltig verbessert werden, festgestellt wurde auch eine Senkung der freien Radikale, die für eine Krebserkrankung mitverantwortlich sein können.
Nicht nur die Lebensqualität konnte nachhaltig verbessert werden, festgestellt wurde auch eine Senkung der freien Radikale, die für eine Krebserkrankung mitverantwortlich sein können.
Das Leben hört nicht auf. Neues Selbstvertrauen erlangen und einen aktiven Beitrag zur Krankheitsbewältigung beisteuern, das wollen auch die 30 Frauen, die am 6. bzw. am 13. April den beschwerlichen Weg von Köln nach Santiago de Compostela einschlagen. “Die Teilnehmerinnen werden ihre ganz individuellen Grenzen wahrnehmen und neu definieren und feststellen, dass mit der Diagnose Krebs das Leben längst nicht aufhört”, so Baumann. “Über den Berg – Krebspatienten wandern in ihr neues Leben” ist mit dem Helmut-Wölte-Preis für Psychoonkologie 2009 ausgezeichnet worden. Alle Studien-Ergebnisse sowie ausgewählte Erlebnisberichte der Teilnehmer/innen hat Dr. Freerk Baumann in seinem Buch “Die Macht der Bewegung” zusammengetragen.
Dr. Freerk Baumann
Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin
www.freerk-baumann.de
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