Die Meldung des Unfalls vor Jahren in Menden, hat eine Diskussion ausgelöst. Der Unglücksfahrer war 79 Jahren. Unklar ist, wie es dazu kam, spekuliert wurde ein Schwächeanfall oder Herzinfarkt. Ein technischer Defekt wurde ausgeschlossen, ein Gesundheitsgutachten lag noch nicht vor.
Eine Pflichtuntersuchung zur Fahrfähigkeit ab gesetzlich bestimmten Altersgrenzen ist im Gespräch, wird aber vorherrschend abgelehnt, (DEKRA). Dagegen spricht: Jugendliche zwischen 21–25 haben exakt das gleiche Unfallrisiko wie über 80 jährige und es gibt keine besonderen Auffälligkeiten bei Fahrern bis zum 80. Lebensjahr.
Pflicht oder Kür?
Fragen stellen und ehrlich antworten Andererseits gibt es im Durchschnitt ab 60 mehr Krankheiten. Vielfacherkrankungen die mehrere Medikamente täglich erfordern und eingenommen werden, können die Fahrfähigkeit mindern. Informationen bei der Verschreibung neuer Medikamente muss gewährleistet sein und vom Patienten auch abgefragt werden. Eine mit dem Alter einhergehende und nachgewiesene, verminderte Reaktionsfähigkeit sollte überprüft werden. Auch Mangelnde Wahrneh- mungsfähigkeit ist bei älteren Fahrern deutlich öfters festzustellen. Brillenträger sind über Ihre Sehvermögen meist gut im Bilde, sollten aber regelmäßig die Brille überprüfen lassen. Im Alter kann es zu neuen Fehlsichtigkeiten kommen, die vielleicht gar nicht so auffallen, Nachtblindheit zum Beispiel, ein Check beim Optiker um die Ecke gibt Gewissheit und Sicherheit. Gutes Hören ist wichtig und sollte ebenso regelmäßig überprüft werden, eine Fahrradklingel im Großstadtgetriebe sollte nicht überhört werden und die Problematik „links Abbiegen“ erfordert einen beweglichen Hals, der Rückspiegel reicht nicht in den toten Winkel.
Gute Rundumsicht
Die Vorsorge zu Fahrtauglichkeit sollte eigentlich für jeden Verkehrsteilnehmer selbstverständlich sein. Eine Realistische Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten ist dafür Voraussetzung. Das Eingeständnis der eigenen Veränderungen und dem Erkennen, was man vielleicht nicht mehr so gut kann, ist keine Katastrophe, für die meisten Probleme gibt es Lösungen. Einparkhilfen und Navi-Systeme werden angeboten, auf bequeme Fahrersitze, gute Rundumsicht und von innen zu justierende Rückspiegel ist zu achten und ein übersichtliches, klares Armaturenbrett, das sich bei Dunkelheit nicht in der Frontscheibe spiegelt, ist wünschenswert. Auch der Autoindustrie ist klar, die meisten Autos werden von über 50 jährigen gekauft. Das Geschäft werden sie sich nicht entgehen lassen, sollten aber die Bedürfnisse Älterer in der Entwicklung neuer Modelle mehr berücksichtigen, vor allem für mehr Sicherheit auf unseren Straßen.
Das Eingeständnis der eigenen Veränderungen und dem Erkennen, was man vielleicht nicht mehr so gut kann, ist keine Katastrophe, für die meisten Probleme gibt es Lösungen.
Für Lkw‑, Bus- und Taxifahrer ist es ab 50 Pflicht, sich alle fünf Jahre einem Test zu unterziehen. Um die uralte Diskussion: „Altergrenzen für Autofahrer“ abzukürzen, oder einer neuen, gesetzlichen Verordnung aus dem Wege zu gehen, könnte man auch beim nächsten Arztbesuch das meiste freiwillig erledigen und bestätigen lassen. Seit Jahren verhandelten 700 Parlamentarier und 9000 Lobbyisten in Brüssel, über das für und wieder des Tauglichkeitstests zu einem einheitlichen EU ‑Führerschein. Das Vorhaben eines vorgeschriebenen Tauglichkeitstest scheiterte. Ab 2013 reicht ein Passbild für den EU-Führerschein, der alle 10 bis 15 Jahre verlängert werden muss. Luxemburg hat eine Pflichtuntersuchung zur Fahrtüchtigkeit ab dem 50 Lebensjahr. In der Schweiz müssen sich Autofahrer ab 70. ihre Fahrtüchtigkeit von einem Arzt bescheinigen lassen.
Wieviel Auto braucht der Mensch? Und wie lange?
Das Auto für alle ist Zeichen von Wohlstand und Wachstum. Die individuelle Mobilität ist Ausdruck von dabei sein, dabei bleiben, weiter kommen, mehr am aktiven Leben teilnehmen zu können. Die Wachstumsraten entwickeln sich rasant. Trotz Klimakatastrophe, knappen Energieressourcen, trotz des täglich zunehmenden Verkehrschaos. Autos abschaffen ist Unsinn, aber alternative Lösungen müssen und sollten gefunden werden. Auch der Verkehr geht mit der alternden Gesellschaft in Rente. In den meisten Großstädten Deutschlands ist das Nahverkehrssystem sehr gut präsentiert und bietet mit vielen Ermäßigungen schnellen und sicheren Transport. Die innerstädtischen Staus an Freitagen könnten sich sicher viele ersparen. Ein Umdenken ist notwendig, das Hinterfragen eigener Gewohnheiten würde schon vieles verändern.
1 Kommentar zu: Fahren bis der Arzt kommt?
auch junge leute haben viel unfälle
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