blutdruckwerte
Wohlauf

Und plötzlich ist es da

Die überzo­genen Wahnsinns­mo­mente des aktiven Alltags. Kolumnen über Blutdruck, Kosmetik, Sitzmöbel, Opera­tionen, Chole­ste­rin­spiegel, Werbung, Zähne, Falten und noch vieles mehr. Gehören Sie mittler­weile auch schon zu der Generation, die 14-tägig Unruhig­keits­ge­fühle bekommt?

Die Apotheken-Umschau in meiner Lieblings­apo­theke ist ausgelegt und wartet auf ihr gieriges Klientel. Gleich nachprüfen, ob sich die Cholesterin‑, Leber oder Blutdruck­werte nach WHO, noch weiter nach unten verschoben haben. Arthrose-Therapie, Sport im Alter, was ist machbar? 

Fragen über Fragen, mit denen man sich insgeheim ab einem gewissen Alter beschäftigt. Geheim! Niemand von den evergreenern gibt unumfangen zu (ich einge­schlossen), dass diese Themen, einen gewissen Grad den Alltag dominieren. Sollte der Blutdruck etwas höher sein, als die angepeilte gleich­ge­stellte Norm, schleicht sich Panik ein.

Die Toleranz­schwelle schwindet, der Blutdruck, diesmal durch Verär­gerung erhöht, steigt ins Unermeßliche. 

Unver­züglich wir zum Blutdruck­mess­gerät gegriffen, um beim mindestens dritten Messen festzu­stellen, dass man über der “Norm” liegt. Inzwi­schen hat sich der Erregungs­zu­stand derart gesteigert, dass man von einem Normal­zu­stand nicht mehr sprechen kann. Zitternd wird zum Telefon gegriffen, um einen schnellen Termin beim Hausarzt zu bekommen. Schnell geht anders, denn die Warte­schlange in der man sich befindet, verhindert einen prompten Termin. Geduld ist angesagt. Die Toleranz­schwelle schwindet, der Blutdruck, diesmal durch Verägerung erhöht, steigt ins Unermeß­liche, zumindest subjektiv empfunden. Endlich die Erlösung: eine piepsige Stimme meldet sich, um einen mitzu­teilen, dass in 14 Tagen ein Termin frei wäre. Oh Gott, was für ein Leidensweg

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