Heute 60-jährige sind physisch und psychisch fünf Jahre jünger, als die Generation davor. Viele wollen und können diese Zeit auch produktiv nutzen.
Arbeit ist kein beschränkter Bonus für Ausgewählte, das Sozialsystem braucht die Alten, die mittun wollen und können. Die Alten sind die Zukunft. Ältere gehen mit Negativem besser um, sind gelassener, lassen sich nicht so leicht von Emotionen umhauen und sind dadurch zuverlässiger, verbindlicher, sie haben bessere Strategien mit den Kalamitäten des Lebens umzugehen. Die meisten Depressionen finden sich in der Jugend und bei jungen Erwachsenen. Der Vergleich, die Prognosen der inaktiven Jahre im Verhältnis zu aktiven Jahren zeigt zwar eine Zunahme an pflegebedürftigen Alten, natürlich, das ist ein logisches Ergebnis, da wir älter werden und es damit mehr Alte gibt.
Altern ist mit Verlust und mit Gewinnen verbunden. Jede Altersstufe bringt Vorteile und Herausforderung mit sich.
Alter sagt nichts dazu aus, was wir können, oder nicht können. Die Individualität des Einzelnen gestaltet die hinzugewonnenen Jahre. Für die, die arbeiten wollen, sollte diese Bereitschaft nicht begrenzt sein, das können wir uns gar nicht leisten. Ein großer Anteil ehrenamtlicher Arbeit wird von Alten geleistet, im sozialen Bereich ginge ohne die Hilfe Alter nicht viel. Hier spielt das Alter und die damit unterstellten „Behinderungen“ keine Rolle. Mit bezahlter Arbeit in der Altersgruppe der 55 bis 65 jährigen sieht das sehr viel anders aus. Den Wert der Erfahrungen dieser Altersgruppen, den zur Verfügung stehenden Schatz nicht zu nutzen, grenzt an Schwachsinn. Arbeitgeber sind gefordert über Nützlichkeit nachzudenken und neue, andere Arbeitsmodelle für Ältere zu schaffen. Ältere Arbeitnehmer sind gefordert von üblichen Forderungen und Bequemlichkeiten Abschied zu nehmen.
Mit 60 läuft nichts mehr, ich weiß schon alles
Festgefahren und besser wissend stecken bleiben, ist eine Gefahr. Nicht ausruhen auf Erfahrungen, eigene Erfahrungen anpassen und hinterfragen, ist der Weg in die Realität, in das Heute. Neugierde auf die Gegenwart, sich inspirieren lassen, Intuitionen wecken, den Jungen zuhören, die haben uns was zu sagen; Dazu lernen, Weiterbildung, sich mit Neuem auseinander setzen ist unabdingbar. Es macht Mühe, gegebene Umstände zu verändern, zu verbessern, aber diese Entwicklung ist nicht aufzuhalten. Die Perspektive? Alles kostet was, umsonst und ganz von allein, ohne jedes Zutun werden wir nur älter.
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