Wohlauf

Die Hohepriester der Ankündigung

Ein Ende der Pandemie? Das wird erstmal wieder ausfallen. Dafür hat unsere Politik vorge­sorgt. Neueste Verkündung: Es werden in Kürze für alle (!) Schnell­tests kostenlos zur Verfügung stehen. Das war erstmal die übliche Ankündigung.

Die Realität sieht aber leider wieder ganz anders aus. Aus den kosten­losen Tests werden, nun ganz überra­schend, Antigen-Tests die bei unter­schied­lichen Anbietern inzwi­schen 7–8 Euro das Stück kosten. Wohlge­merkt Brutto. Also am Gewinn der Branche ist der Staat nun auch unmit­telbar mit 19% Umsatz­steuer beteiligt. Mit anderen Worten, der Staat verdient indirekt an der üppigen Preis­ge­staltung. Und damit auch am Leid der Menschen in der Pandemie?

Zurück zur Frage, ob ein Ende der Pandemie abzusehen sei. Nach dem wieder­holten Total-Versagen der Frau VdL und ihrem Impfstoff-Fiasko? Oder nach dem neuesten Versagen des Mister Gesund­heits­mi­nister, der breit­mäulig kosten­freie Schnell­tests für alle ankündigt hat? Inzwi­schen fällt es immer schwerer an ein Ende der Pandemie zu glauben. Mit Sicherheit werden diesmal aber ausrei­chend Selbst­tests zu Verfügung stehen. Doch genau an dieser Stelle, hat die Politik schon wieder ihre “gewis­sen­hafte” Arbeit beendet und gleichzeitig einfach aufgehört zu denken.

20 Selbst­tests für um die 160 Euro im Monat, bewirken kein Ende der Pandemie, sondern das Gegenteil. Der Verlust an wertvoller Zeit, bei gleichzeitig sich neu entwickelnden Mutationen ist verheerend

Ein Schnelltest macht nur Sinn, wenn so häufig wie möglich getestet würde. Sagen wir mal, mindestens zweimal die Woche. Bitte mal nachrechnen: Eine 4‑köpfige Durch­schnitts­fa­milie müßte demnach, auf nicht absehbare Zeit, in der Woche mindestens 64 Euro für Selbst­tests ausgeben. Das würde monatlich mehr als 250 Euro kosten. Das ist doch ganz schön happig? Nun, die Folge davon wäre, dass viele mit dem Testen sparen könnten. Wird der eine oder andere wohl schon von den Masken her kennen: “Ach, nein bei 2 Euro im Schnitt für eine FFP2, werd’ ich das Ding mehrmals aufsetzen.” 

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Wenn nicht alle Bürger in diesem Land, eine ähnliche Testfre­quenz von mindestens 2 Nasen­proben in der Woche absol­vieren können, dann ist dieses Vorhaben schon wieder eine unendlich verfehlte Politik.

Es macht einfach keinen Sinn, wenn der Mensch dreimal darüber nachdenkt, ob er aus Kosten­gründen einen zweiten Test in der Woche machen sollte. Nein, er sollte sogar verschwen­de­risch damit umgehen können. Dann hätten wir alle viel mehr Sicherheit. Sollte es bei den hohen Preisen bleiben, wird dieses erneute Ultra­konzept der Politik mehr als ein Flop werden. Und wieder wäre kein Ende mit der Pandemie abzusehen.

Die Hohepriester der Ankün­digung beherr­schen auch an anderen Stellen ihre Kunst perfekt. Bei der Gelegenheit noch ein kleiner Auszug vieler ähnlich geschei­teter Vorhaben:

Bildungs- und Schul­po­litik: fehlende Laptops und Tablets, seltenes WLAN, kaum Luftfil­ter­geräte, mangel­hafte IT-Fortbildung der Lehrkräfte, funkti­onslose Lernplatt­formen, menschen­würdige sanitäre Einrichtungen.

Pandemie: ausrei­chend Pflege­kräfte mit quali­fi­zierter Entlohnung, schnelle Überbrü­ckungs­hilfen, überprüfbare Zwangs­qua­rantäne, andern­falls schmerz­hafte Bußgelder, zeitnahes Elterngeld, Schicht­arbeit in Gesundheitsämtern.

High-Tech: Ladesta­tionen für E‑Autos, zentra­li­sierte Behörden-IT, daten­schutz­re­du­zierte Corona-App, Bußgelder für schlechte Mobil­funk­netze, endgültige unwider­ruf­liche Entsorgung sämtlicher Faxgeräte

Das schreit doch nach mehr. Diese Liste kann bitte gern vervoll­ständigt werden. Kommen­tieren Sie diesen Beitrag im Anschluß.

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